14. Januar 13
Creating Shared Value: Strategy and Society Revisited
In der November-Ausgabe der Harvard Business Review findet sich eine Übersicht über die seit 1950 meistzitierten HBR-Artikel sortiert nach den Themenfeldern, für die die HBR seit mehr als 90 Jahren steht. Im Themenfeld Strategie fällt dabei ein Artikel besonders auf, da er nicht nur für die HBR sondern auch für Strategen ein ungewöhnliches Thema hat: die Gesellschaft. Der Artikel von Michael Porter und Mark Kramer (2006), „Stratgey and Society“ wird auch in einer Umfrage der HBR, welcher HBR-Artikel das eigene Denken am meisten verändert hat, prominent angeführt.
Gerne würde man den Artikel heute an alle Unternehmen versenden, die sich einer Corporate Social Responsibiltiy (CSR) verschrieben haben und darunter ein Sammelsurium von Themen vereinen, mit denen man meint, seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden. Von Theaterbesuchen für Schulkinder über das betriebliche Vorschlagwesen oder Bäume pflanzen bis hin zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird hier alles unter CSR versammelt. Genau hier setzen Porter & Kramer an und machen klar, dass CSR im Kernbusiness integriert sein muss, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und gleichzeitig die sozialen und ökonomischen Bedingungen in den Umfeldern, in denen die Organisation tätig ist, zu verbessern. Nur so lässt sich ein shared value erzeugen, der dann einen Impact auf das Unternehmen UND die Gesellschaft hat.
Dies ist ein strategisches hochrelevantes Thema wenn man bedenkt, dass soziales und ethisches Engagement von Unternehmen heute Kaufgrund Nummer 3 (nach Qualität und Preis) ist und sich Unternehmen hier entsprechend aufstellen müssen. Voraussetzung ist allerdings eine Neudefinition der Wertschöpfungskette, die Porter hier beschreiben hat: The Role of Business in Society.
Und dies ist eine Herausforderung für Unternehmen, Strategen und Strategieberater gleichermaßen. Ein Film zur Inspiration findet sich hier.