22. Mai 14
Das Ende der Hierarchie. Wieder einmal?
In John Kotters neuem Buch „XLR8. Accelerate“ geht es um das Ende der Hierarchie. In einem Artikel in der SZ vom vergangenen Samstag zum Thema „Generation Chef“ geht es um das Ende der Hierarchie. In Walter Powells bahnbrechendem Artikel von 1990 „Neither Market nor Hierarchy“ ging es – genau, um das Ende der Hierarchie. Aber was genau ist eigentlich Hierarchie?
Hierarchien legen sachlich (welche Aufgaben), zeitlich (auf Dauer) und sozial (wer darf was) fest, wie Führung im Unternehmen gestaltet ist. Stefan Kühl spricht hier von der „Überwachung von Mitarbeitern“ und der „Unterwachung von Vorgesetzten“. Hierarchien leisten somit Orientierung, Ordnung und Stabilität – oder nicht? Hierarchien leisten dies, solange die Umwelt ebenfalls stabil ist. Schon Powell stellte fest: „When hierarchical forms are confronted by sharp fluctuations in demand and unanticipated changes, their liabilities are exposed” (1990: 303). Genau hier setzt Kotter an und schlägt vor, ein zweites, agiles System in der Organisation zu etablieren, das mit der Hierarchie zusammenspielt. Dieses Netzwerk gilt es zu pflegen, zu führen und zu entwickeln. Es ist die Idee einer Koalition, die die Agilität der Organisation erhöht und die Hierarchie akzeptiert und nutzt. Die Lektüre lohnt sich!