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01. Februar 16

Konflikte über den Entscheidungsmodus: Wozu sind wir nun tatsächlich eingeladen?

Spätestens wenn es darum geht, aus den erarbeiteten strategischen Optionen die beste auszuwählen, rückt der Entscheidungsmodus selbst in den Fokus: Wozu sind die beteiligten Führungskräfte vom Topmanagement im Strategieprozess nun wirklich "eingeladen"?

Viele Wege führen nach Rom

  • Sollen sie Analysen aufgrund ihrer tiefen Kenntnis des Unternehmens und des Marktes federführend ausarbeiten?

  • Sollen sie zu vorgeschlagenen strategischen Optionen ihre Meinung kundtun und diese diskutieren, bevor die Topführung entscheidet?

  • Sollen sie bei der Entwicklung und Ausgestaltung mitwirken und die Entscheidung dem Top-Management überlassen?

  • Fühlt sich die Führung verpflichtet, die Gründe ihrer Entscheidungen transparent und nachvollziehbar zu machen?

  • Lässt sie sich im Zusammenhang mit Entscheidungen auf Diskussionsprozesse ein, deren Argumente in die finale Entscheidung einfließen?

  • Ich warne davor, eine den Teilnehmern im Vorfeld des Strategieentwicklungsprozesses versprochene oder auch nur suggerierte Einflussnahme im Nachhinein nicht einzuhalten. Es gibt kaum eine nachhaltigere Enttäuschung, als wenn sich  herausstellt, dass ohnehin von Anfang an eine bestimmte Entscheidung feststand.

Ziehen wir an einem Strang?

Das Commitment zum Ergebnis eines Strategieprozesses ist dann am höchsten, wenn die Teilnehmer ihr Fachwissen einbringen und ihre Meinung zu strategischen Fragen äußern konnten. Das ist die beste Voraussetzung dafür, dass die Führungskräfte eine Strategie, die sie mit erarbeitet haben, auch mit allen Kräften zum Erfolg zu bringen trachten.

Was tun?

Es gibt unterschiedliche Modi der Entscheidung, die abhängig von der Entwicklung des Unternehmens und der Führungskultur unterschiedlich funktional sein können. Ich kann deshalb auch an dieser Stelle keine eindeutige Empfehlung für einen spezifischen Modus aussprechen. Allerdings halte ich es für substantiell, schon in der Set-up-Phase den seitens des Top-Managements präferierten Entscheidungsmodus transparent zu machen und diesen im konkreten Entscheidungsprozess dann auch einzuhalten.

Fallweise Reflexionen über die Funktionalität des praktizierten Entscheidungsmusters helfen, die oben skizzierten Enttäuschungen und Frustrationseffekte zu vermeiden und das Vertrauen in die Entscheidungskultur zu stärken.

Ein Beitrag der Serie "Konflikte in der Strategieentwicklung".

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