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11. Dezember 14

Kooperationsmanagement in der Praxis - Ein Buchtipp

 

Seit dreißig Jahren beschäftigt sich die GIZ Gesellschaft Internationale Zusammenarbeit mbH mit der Unterstützung von gesellschaftlichen Kooperationssystemen. Mit Capacity WORKS ist über die Jahre ein Managementsystem entstanden, das den Anspruch einlöst, internationale Kooperationen und Aushandlungen konzeptionell zu beschreiben und den Weg dazu instrumentell zu unterstützen.

Inder "Landkarte der Logiken" wird eine Unterscheidung zwischen Führung im organisationalen Kontext und einer Steuerung im überorganisationalen Kontext gemacht. Während in Organisationen (etwa einem Unternehmen, einem Krankenhaus, einer Schule etc.) Entscheidung durch Hierarchie prinzipiell möglich ist, erfordern nationale und übernationale Kooperationen in der Entwicklungszusammenarbeit nahezu immer komplexe Aushandlungsprozesse zwischen vielen Akteuren.

Abb.: Landkarte der Logiken (GIZ, S. 9).

Jedes Kooperationssystem der Entwicklungszusammenarbeit entsteht und entwickelt sich, um gesellschaftliche, politische oder soziale Ziele und Wirkungen zu erreichen. Wirkungen, die in der Regel zwischen den beteiligten Akteuren vereinbart werden. Die Ziele und Wirkungen eines solchen Kooperationssystems sollten dabei aus dem jeweiligen gesellschaftlichen Umfeld abgeleitet werden, um nachhaltige Veränderungen anzustoßen. Bei der Formulierung nachhaltiger Ziele orientiert man sich am Zusammenspiel von sozialer Verantwortung, ökologischem Gleichgewicht, politischer Teilhabe und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit.

In jahrzehntelanger Erfahrung der GIZ wurden jene Erfolgsfaktoren herausgearbeitet, die Kooperationen zwischen Organisationen zwar nicht garantieren aber doch wahrscheinlicher machen. Um erfolgreich zu sein, braucht jedes Entwicklungsvorhaben (stark vereinfacht)

 

  • eine klare und plausible strategische Ausrichtung
  • Klarheit darüber, mit wem und wie kooperiert wird
  • eine funktionsfähige Steuerungsstruktur
  • Klarheit über die strategisch wichtigsten Prozesse
  • Maßnahmen, um Lernkompetenz aufzubauen und zu sichern.

 

Abb. Das Managementmodell von Capacity WORKS (S. 7)

Im zweiten Teil des Buchs werden 42 praktische Tools für eine nachhaltige Entwicklung gut verständlich vorgestellt, die vom Leser bzw. von der Leserin aufgegriffen und in die eigene Praxis transferiert werden kann.

Ein Buch, das Reinhart Nagel jedem an gesellschaftlicher Veränderung Interessierten empfehlen kann. Vorallem auch deshalb, da es nicht nur eine Zusammenstellung empirisch bewährter Interventionen enthält, sondern aus einem konzeptionellen Verständnis heraus (das im Buch auch explizit gemacht wird) gedacht wird.

http://www.giz.de/fachexpertise/html/4620.html

GIZ Gmbh (Hrsg.): Kooperationsmangement in der Praxis – Gesellschaftliche Veränderungen gestalten mit Capayity WORKS, Springer 2014.

 

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