01. Oktober 02
Psycho- und Sozialdynamik im Spitzensport
Dieses Buch erlaubt einen intimen Blick auf Personen des Sports und ihres Publikums und verbindet relevante Theorien mit Zitaten zahlreicher moderner Verantwortungsträger.
Nach eingehender Bearbeitung des Terminus "Sport" grenzt der Autor den Begriff des Individuums zu anderen sozialen Phänomenen ab. Eine Typologie sozialer Gebilde beleuchtet unter anderem auch relevante Ausformungen der Gruppe. Eine Systemtypologie nach Luhmann klärt verschiedene Ebenen der Zugehörigkeit zu Systemen und geht weiter auf das Verhältnis zwischen System und Umwelt ein. Ein umfangreiches Kapitel widmet sich der Psychodynamik im Spitzensport und erforscht Antriebe zu sportlicher Betätigung. So wird der Existenz und Auswirkung von Angst- und Funktionslust nachgegangen, die Anfälligkeit erfolgreicher Sportler für narzisstische Störungen untersucht und auch nach regressivem Verhalten geforscht. Körperliche Ungleichheit und ihre Kompensation, sowie die Theorien zum Anspruchsniveau und Scheitern werden auf ihre Bedeutung überprüft.
Eine Auseinandersetzung mit Antihelden bildet den Abschluss. Von der Einzelperson zur Masse spannt sich die Brücke, die in einem weiteren Kapitel geschlagen wird. Was bringt Menschen dazu, in Massen zu handeln, was beeinflusst sie und wie äußert sich kollektives Verhalten, sind hier vorrangige Fragen. Von hier aus spannt sich der Bogen von der derzeitigen Entwicklung der Kommerzialisierung des Sports über Verbreitungsunternehmen und anderen wirtschaftlichen Nutznießern des Sports bis zu Massenmedien und ihren Gesetzen. Im Besonderen die Realitätskonstruktion durch Massenmedien, sind zentraler Bestandteil dieses Abschnitts. In einem letzten Kapitel werden Schlussfolgerungen und Ergebnisse präsentiert.
Habenicht, Jörg: 2002, ISBN 978-3-640-17730-1, Grin Verlag München/Ravensburg