18. Juli 16
Sind wir Anhänger von Cargo-Kulten?
Während des Zweiten Weltkrieges richteten die Amerikaner eine Flugbrücke über den Pazifik ein. Um die langen Distanzen zu überbrücken, wurde vom Militär auf einer melanesischen Insel ein Umladeflughafen für den benötigten Nachschub eingerichtet. Die dortigen Ureinwohner hatten solche Transportflieger und Cargo-Umladestationen noch nie gesehen. Aus ihrer Perspektive stiegen die Fremden auf einen Turm (den Tower) und beteten (gaben Anfluganweisungen). Daraufhin schickten deren Vorfahren Flugzeuge voll mit Essen. Nach dem Abzug der Amerikaner bauten auch sie Türme, beteten und hofften auf Geschenke der Götter ...
Von Cargo-Kulten kann man sprechen, wenn beobachtete Phänomene (zum Beispiel "Erfolgsfaktoren") zwar nicht verstanden wurden und ohne Berücksichtigung des Kontexts scheinbar einfache Lösungen kopiert werden.
Welche Cargo-Kulte im Management und in der Beraterpraxis beobachtbar sind, habe ich hier ausgeführt.