25. Mai 17
Was Start-ups von der israelischen Business-Kultur lernen können: Tacheles und Chuzpa
Israel ist die selbst ernannte Start-up Nation: ein Land mit 8,3 Mio. Einwohnern, auf je 1.600 Einwohner kommt 1 Gründer, insgesamt 4,4 Mrd. Euro an Wagniskapital wurden 2016 investiert, die Zahl der Hightech-Unternehmen ist in den letzten Jahren von 3.800 auf 7.400 gestiegen und Israel hat die höchste Akademiker-Quote der Welt.
Insbesondere in Tel Aviv ist in den letzten Jahren ein eigenes Ecosystem für Start-ups entstanden: Technische Universitäten, Coworking Spaces, Fonds, Hubs, Labs der corporate companies – und das ist nur ein Ausschnitt. Auf einer Learning Journey der osb-i haben wir uns gefragt, was Star-tups auf der ganzen Welt von der israelischen Business-Kultur lernen können.
Dabei sind zwei Begriffe immer wieder gefallen, die zur israelischen Kultur insgesamt gehören: Tacheles und Chuzpa.
Tacheles bedeutet in einer kulturellen Dimension sehr direkt miteinander unterwegs zu sein. Feedback erfolgt direkt und ohne Schnörkel. Feedback ist hierarchieübergreifend möglich und nicht an Positionen gebunden. Feedback ist eine Selbstverständlichkeit und erfolgt klar und deutlich.
Chuzpa oder auch Chuzpe/Chutzpe bezeichnet eher die Frechheit und Dreistigkeit, mit der jemand unterwegs ist. Es hat sowohl eine negative als auch positive Konnotation: von Grenzen bewusst nicht einhalten bis hin zu etwas aus einer ausweglosen Situation machen. Tacheles und Chuzpa sind uns in der Kombination immer wieder als "Erfolgsgeheimnis" israelischer Business-Kultur genannt worden und sind sicher ein ganz wichtiger Faktor für den Erfolg von Start-ups: dranbleiben, aus Fehlern lernen, aus den Situationen etwas herausholen und ein "fake it before you make it". Wer wünscht sich das nicht auch für die corporate world?