15. April 10
Die Gruppe als Lern- und Erfahrungssystem
In einer Zeit, in der Sport eine Hochkonjunktur erlebt und viele der leistungssteigernden Methoden, die im Spitzensport für den kleinen und entscheidenden Vorsprung sorgen, auch im Breitensport angewendet werden, wird im Abseits von Computern, Telemetrie und Medizin der Frage nachgegangen, welche Rolle die Gruppendynamik im Kampf gegen die Uhr oder beim Vermitteln von Spaß an der Bewegung spielt.
In getrennten Theorieteilen werden sowohl die verschiedenen Formen von Gruppen vorgestellt, als auch die zulässigen soziodynamischen Konzepte herausgearbeitet und auf ihre Anwendbarkeit geprüft. Die Verbindungen der drei Themengebiete, nämlich Soziologie ( Gruppen ), Psychologie (gruppendynamische Konzepte) und Sport (Mannschaftssportarten) werden anhand der Relevanz gruppendynamischer Konzepte dargestellt. Im Bereich der Wirtschaft gilt das leistungssteigernde Potenzial der Gruppendynamik (Erfahrungslernen) als anerkannt. Die Situation im Sport ist der in der Wirtschaft oft sehr ähnlich, denn auch hier versuchen Gruppen ihre Teamleistung zu verbessern.
So wird in dieser Arbeit der Einfluss der Psychologie und Soziologie auf die Leistungsfähigkeit im Sport näher untersucht. Den Abschluss bilden zwei Fallbeispiele. In einem Schwimmteam und in einer Eishockeymannschaft wurden Tiefeninterviews durchgeführt und ausgewertet. Diese Interviews zeigen, inwieweit die vorangegangene Theorie in der Praxis anwendbar ist.