02. Oktober 15
Digitalisierung und internationale Merger 3/3: Virtuelle Zusammenarbeit ist eine Ergänzung, kein Ersatz!
Präsenzpflicht war gestern. Die Digitalisierung hat neue Formen der Kommunikation und Zusammenarbeit hervorgebracht. Kommunikation ist nicht mehr nur Top-down, Zusammenarbeit findet nicht mehr nur in Präsenzmeetings statt. Dies sind nur einige Aspekte, die den Prozess der Annäherung von Unternehmen bei Mergern und Akquisitionen signifikant verändern. Was sind die Vorteile neuer Interaktionsformate und wo liegen ihre Grenzen?
Schaut man sich den Ablauf vieler internationaler Integrationsprojekte der Vergangenheit an, stellt man fest, dass viel Zeit, Geld und Energie in Reisetätigkeit investiert wird. Integrationsteams treffen sich fast wöchentlich entweder "hier" oder "dort". In der Zwischenzeit gibt es kaum Möglichkeiten zur gemeinsamen Arbeit. Jeder arbeitet folglich mehr oder weniger alleine weiter und Ergebnisse werden erst beim nächsten Meeting ausgetauscht.
Die Nutzung von Cloud-Diensten, Webkonferenztools, Social Intranets und anderen virtuellen Begegnungs- und Kollaborationsräumen hingegen ermöglicht weltumspannenden Teams eine orts- und zeitunabhängige Themenbearbeitung. Diese kann synchron oder asynchron erfolgen. Synchrone Austauschformate ermöglichen Kommunikation in Echtzeit. Sie sind nicht nur für den Beziehungsaufbau zwischen den Teammitgliedern unverzichtbar, sondern schaffen den Rahmen für Diskussionen, Entscheidungsfindungsprozesse und inspirativen Austausch. Asynchrone Arbeit hingegen bedeutet, dass Teams durch die ständige Verfügbarkeit von Dokumenten an unterschiedlichen Orten der Welt zusammenarbeiten können, ohne große Reibungsverluste durch Austausch- und Abstimmungsprozesse zu erfahren. Dadurch wird nicht nur Zeit eingespart, sondern auch die Transparenz erhöht.
Dennoch kann das vertrauensbildende gegenseitige Erleben in gemeinsamen "physischen" Meetings – das Sehen, Reden, Hören und Spüren – durch virtuelle Zusammenarbeit nicht vollständig ersetzt werden. Menschen nur virtuell kennenzulernen und zu erleben, wird für eine belastbare Vertrauensbildung in Mergerprozessen zu wenig sein. Solche Prozesse emotionalisieren schnell und berühren oft tiefsitzende Befürchtungen und Zweifel. Virtualisierung von Kommunikation wird ihren besonderen Nutzen in Mergerprozessen entfalten können, wenn das Fundament des persönlichen Kontakts geschaffen ist.
Die Virtualisierung von Kommunikation und Zusammenarbeit ist in kaum einem Wirtschaftsbereich mehr wegzudenken. Sie wird auch das M&A-Geschäft verändern!
Diese und andere aktuelle Apspekte aus der internationalen Unternehmenswelt würden wir gerne mit Ihnen im Rahmen unserer Veranstaltung osb-i Management Impulse »international collaboration 4.0 - agil und virtuell!?« diskutieren. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!