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29. Oktober 24

Geteilte Führung – ein Erfolgsmodell

Die Arbeitswelt verändert sich rasant, sie ist im ständigen Wandel. Um diesem Wandel erfolgreich zu begegnen, sind Flexibilität und Innovationsfähigkeit wichtiger denn je. Aber nicht nur das. Darüber hinaus stehen Unternehmen und Organisationen vor der Herausforderung, dass Führungspositionen unbesetzt bleiben, weil es niemanden gibt, der sie übernehmen möchte. Organisationen stehen somit vor der Aufgabe, nicht nur den digitalen und demographischen Wandel zu bewältigen, sondern auch dynamische Strukturen zu schaffen, in denen Führungspositionen attraktiver werden und Menschen ansprechen. Ein vielversprechender Ansatz, um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist die geteilte Führung.

Was ist geteilte Führung?

Geteilte Führung – auch als plurale oder kollektive Führung bekannt – beschreibt ein Modell, in dem Führungsverantwortung auf mehrere Personen verteilt wird. Im Gegensatz zu traditionellen hierarchischen Modellen mit einer einzelnen Führungskraft, übernehmen bei geteilter Führung zwei oder mehr Personen die Führungsverantwortung für einen Bereich. Hierbei gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Teilung:

Warum geteilte Führung?

Geteilte Führung bietet zahlreiche Vorteile, die insbesondere für zukunftsorientierte Unternehmen und Organisationen von Bedeutung sind:

  1. Innovation und Flexibilität werden gefördert: Durch die Verteilung der Führungsverantwortung können Entscheidungen schneller getroffen werden. Teams sind flexibler und können besser auf Veränderungen reagieren.
  2. Es entsteht eine höhere Arbeitsplatz- und Arbeitgeber*innenattraktivität: Insbesondere im Bereich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie eröffnet Teilzeitführung die Möglichkeit, berufliche Verantwortung und private Verpflichtungen besser in Einklang zu bringen. Unternehmen, die geteilte Führung umsetzen, signalisieren, dass sie offen für moderne Arbeitsmodelle sind und erhöhen damit ihre Attraktivität. 
  3. Durch das Zusammenführen zweier Sichtweisen im Führungsteam wird die Fairness im Unternehmen verbessert. Unterschiedliche Sichtweisen können in weiterer Folge auch zu einer qualitativ besseren Mitarbeiter*innen-Entwicklung beitragen.
  4. Das Vorhandensein eines/einer Sparringpartner*in erzeugt mehr Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit in der Führung. Das bestätigen auch Personen, die bereits seit einigen Jahren im geteilten Führungsmodell arbeiten: "Ich habe immer einen Austauschpartner auf gleicher Ebene, mit dem ich über alle Anliegen sprechen kann. Ich kann mich immer rückversichern, ob das, was ich machen will, passt." Der Satz "Führung macht einsam" gilt in diesem Modell nicht mehr.
  5. Die Auswahl des Führungstandems ermöglicht eine Kompetenzsteigerung: Komplementäre Fähigkeiten können zusammengeführt werden, sodass die Führungsrolle (nicht die jeweiligen Personen) eine weiterreichende Kompetenz aufweist.
  6. Stärkung des Teamgeists – beim Shared-Leadership-Modell der geteilten Führung: Durch das Teilen von Führungsverantwortung wird die Zusammenarbeit im Team gestärkt. Die gegenseitige Unterstützung und das gemeinsame Erarbeiten von Lösungen fördern ein positives Arbeitsklima.

Geteilte Führung begegnet uns auch bei unseren Kund*innen. Einige von ihnen (z.B. Fraunhofer, Leibniz, NDR) haben bereits erfolgreich Modelle der geteilten Führung in ihre Organisation implementiert. Andere haben den Entschluss gefasst, geteilte Führung zu etablieren und wir begleiten den Prozess der Einführung.

Natürlich bringt geteilte Führung auch Herausforderungen mit sich. Die Abstimmung und Kommunikation zwischen den Führungskräften muss reibungslos funktionieren, um Doppelarbeit und Missverständnisse zu vermeiden. Auch das Zeitmanagement kann eine Hürde darstellen, insbesondere wenn die Führungskräfte in Teilzeit arbeiten.

Unser Fazit: Geteilte Führung ist ein zukunftweisendes Modell, das Unternehmen dabei unterstützt, flexibler und innovativer zu agieren sowie Führung für alle, insbesondere für die nächsten Generationen, attraktiv zu machen. Es ist ein Führungsmodell, das aus dem Unternehmensalltag der Zukunft nicht wegzudenken ist.

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